Vita Helga Tempel

Helga Tempel

.... das Glück macht mich wachsen
da kann ich nicht nur bei mir bleiben ....

Dorothee Sölle, “Im Hause des Menschenfressers - Texte zum Frieden ”, Reinbek 1981

 


Helga Tempel, geb. Stolle, aufgewachsen in einer kleinbürgerlichen, aber politisch bewußten Familie.Helga Tempel
1951 Abitur in Hamburg, Pädagogik-Studium mit dem Fach Physik an der Universität Hamburg, Unterbrechung des Studiums wegen einer Lungen-Tuberkulose, mehrere Jahres Vorsitzende des Arbeitskreises für Studentische Jugendhilfe, dort Begegnung mit  Konrad Tempel und anschließend gemeinsame Tätigkeit in einem Heim der Offenen Tür für Jugendliche im Arbeiterstadtteil Hamburg-Eimsbüttel.

1955-1963 Lehrerin in Hamburg-Eimsbüttel, während der Kindererziehungszeit Lehrtätigkeit in der Staatlichen Jugendmusikschule, ab 1966 auch Übernahme von Aufgaben in der Vorschulerziehung und Erwachsenenbildung.
Danach 1980-1992 erneut im Schuldienst mit Schwerpunkt Grundstufe in Hamburg-Volksdorf, 1993 nach dem Ausscheiden zertifizierte Ausbildung als Mediatorin.

1962 Heirat mit Konrad Tempel, mit dem sie u.a. eine mehrjährige friedenspolitische Arbeit verband, drei Kinder (Katja Maria 1963, Ulrike Margarete 1965, Bayard Sören 1968), zwei Enkeltöchter.
Bau eines Einfamilien-Hauses in Ahrensburg.

Seit dem Studium regelmäßiges Chorsingen, bei Gottfried Wolters und Arno Tenne in Hamburg, später in der Ahrensburger Kantorei St. Johannes bei Mechthild von Kries, Michael Klaue und Christoph Schlechter bis heute.

Familiäre und friedenspolitische Reisen in 28 Länder der Erde.

Helga TempelSeit 1962 Mitglied der Religiösen Gesellschaft der Freunde (Quäker):
1972-76 Vorsitzende des Trägervereins der sozialen Jugendhilfe-Einrichtung ”Die Quäker-Häuser” in der Nordheide,
ab 1982 u.a. Schreiberin des Friedensausschusses, Federführung für “Neustädter Gespräche” zum Friedensengagement,
1986 Aktive Mitwirkung an einem europäischen Quäker-“Pray-In” in Brunssum/NL vor dem NATO-Oberkommando der Alliierten Truppen in Zentral-Europa (AFCENT),
1986 Vorlesung “Dass man da wohnen möge – Vision und Erfahrung eines gemeinsamen Lebens” auf der Jahres-versammlung der Religiösen Gesellschaft der Freunde, gemeinsam mit Konrad Tempel,
1993 “Radikale Hoffnung – Stimmen zur Friedenshaltung deutscher Quäker heute” herausgegeben gemeinsam mit Sabine Horn und Helmut Ockel,
1999-2002 Vertreterin in internationalen Gremien und Delegation zur Teilnahme an Konferenzen (u.a. in den USA, Polen und der Sowjetunion).
Anregung und Organisation von Familien-Freizeiten.
2007 Mitgestaltung eines Seminars “Angst überwinden – Einander zum Segen werden” mit Eugen Drewermann,
2010 “Lasst euer Leben sprechen – Quäker-Friedenszeugnisse in unserer Zeit”, herausgegeben gemeinsam mit Konrad Tempel.
Bis 2012 mehrere Jahre Mitglied im Kinder- und Jugendausschuss.

Seit 2012 als Mitglied der Kantorei St. Johannes gemeinsam mit Konrad Tempel Unterstützung der Mitsänger*innen und Nachbarn gegen das intransparente und dialogverweigende Verhalten der örtlichen Ev.-luth. Gemeindeleitung und Engagement zum Erhalt der denkmalgeschützten Kirche, insbesondere regelmäßige Mitwirkung im Initiativkreis und Anregung zu monatlichen Musikalischen Vespern, die sie verantwortlich mit organisiert. 


 

Es kommt nicht auf die Namen an,
die ich den Dingen gebe.
Dass ich der Stimme folgen kann
Und die Gesetze lebe –

Nicht, dass ich denke, dass ich bin
und nicht im Starren ende,
das ist‘s, das will der höchste Sinn.
Er öffnet Herz und Hände.

Albert Steen, “Leise Spuren”, Bad Pyrmont 1980

 

 

Veröffentlichungen

  • Mitherausgeberin "Texte zur Gewaltfreiheit": Gene Sharp "Auf anderen Wegen" (Which Way to Freedom? – A Study in Nonviolence", 1957) Hamburg 1958, und Henry David Thoreau "Widerstand gegen die Regierung" (Civil Disobedience", 1849, erster deutscher Einzeldruck), Hamburg 1959
  • Mitherausgeberin und Übersetzerin “Handbuch für gewaltfreie Aktionen” von Charles Walker, Offenbach 1963
  • "Ostermärsche gegen den Atomtod", NDR 3 Schulfunk Geschichte, 2. Halbjahr, Hamburg 1982
  • “Dass man da wohnen möge / Vision und Erfahrung eines gemeinsamen Lebens”, Pyrmont 1986
  • Mitherausgeberin "Radikale Hoffnung – Stimmen zur Friedenshaltung deutscher Quäker heute", Pyrmont 1993
  • “Ich und Du / Wege zum konstruktiven Umgang mit Konflikten”, Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung, 1996
  • "Anfänge gewaltfreier Aktion in den ersten 20 Jahren nach dem Krieg. Wer weiß, wie es wirklich war", in Zeitschrift "Gewaltfreie Aktion – Vierteljahrshefte für Frieden und Gerechtigkeit" Sonderband , Berlin 1997,
  • “Leitlinien des Zivilen Friedensdienstes", in Tilman Evers, Hrsg. "Ziviler Friedensdienst – Fachleute für den Frieden – Idee. Erfahrungen. Ziele", Opladen 2000
  • Mehrere Beiträge in Andreas Buro, Hrsg. "Geschichten aus der Friedensbewegung / Persönliches und Politisches", Komitee für Grundrechte und Demokratie, Köln 2005
  • "Spiritualität und Weltverantwortung – “Was bedeutet für mich Weltverantwortung? Was ist es, das mich leben und kämpfen lässt?", Zeitschrift "Quäker", Pyrmont, Heft 4 / 2007
  • Mitherausgeberin ”1660 bis 2010 - Laßt euer Leben sprechen / Quäker-Friedenszeugnisse in unserer Zeit”, Pyrmont 2010
  • “Erfolgsgeschichte Ziviler Friedensdienst” in Magazin Friedensforum 3/2010